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Bürgerhaus Hayna

Bürgerhaus Hayna

Das nach rund eineinhalbjähriger Bauzeit und unter tatkräftiger Mithilfe ehrenamtlich engagierter Haynaer Bürgerinnen und Bürger eingeweihte Gemeindehaus ist ortsbildprägend und präsentiert sich mit Kirche und Pfarrhaus als erkennbare Ortsmitte. Das klassizistische Gebäude ist ein für vielerlei Zwecke nutzbares Bürgerhaus, das Altes und Neues, Tradition und Vision in sich vereinigt.

Bürgerhaus Hayna


  • Benutzungsordnung / Kostenordnung

  • Buchungsmöglichkeit und Belegungsübersicht

  • Raumangebot 

    • Gewölbekeller - kann angemietet werden
      (kleiner Versammlungsraum) mit Teeküche, ca. 35m²

    • Erdgeschoss:
      - Sitzungsraum des Ortsbeirates, ca. 74m²
      - Büchereiraum, ca. 39m²
      - Jugendtreff Hayna (im Verbindungstrakt zur Mehrzweckhalle), ca. 31m²

    • Obergeschoss - kann angemietet werden
      - Vereinsraum 1, ca. 55m²
      - Vereinsraum 2, ca. 77m²
      zusammen als ein großer Versammlungs- und Veranstaltungsraum nutzbar, ca. 132m²
      - Küche, ca. 22m²

      Im Obergeschoss können bei einer Tischbestuhlung ca. 80 Personen untergebracht werden, 14 Tische á sechs Personen sowie sieben Tische für ein Buffet stehen zur Nutzung bereit.   

    • Dachgeschoss
      Vereins- und Übungsraum der Kultuskapelle Hayna, ca. 108m²
  • Zur Geschichte des ehemaligen Schul- und Gemeindehauses in Hayna

    Die Anfänge des jedem Haynaer Bürger so gut bekannten Gebäudes reichen in die frühen 1820er Jahre zurück. Am 13. Mai 1821 trat unter dem Vorsitz von Bürgermeister Georg Peter Ritt der Schöffenrat des Dorfes zusammen, um über ein schwerwiegendes Problem zu beraten: Das alte Schul- und Gemeindehaus befand sich in einem schlechten baulichen Zustand und war überdies für die zahlreichen Aufgaben, die es erfüllen sollte, nicht mehr geeignet. Was war zu tun?
     
    Nach einer offenbar langen und kontrovers geführten Diskussion entschied sich der Schöffenrat für eine radikale Lösung: In einem Schreiben an den Landkommissar in Germersheim (dieser ist in etwa mit dem heutigen Landrat zu vergleichen) bat das Gremium um die Erlaubnis, das Gebäude an den Meistbietenden zum Abbruch versteigern zu dürfen. An dessen Stelle sollte ein neues Anwesen errichtet werden, welches nicht nur hinreichenden Raum für die Schule, sondern auch alle sonstige Lokalitäten, welcher die Gemeinde bedarf, als Gemeindesaal, Wachtstube, Prison (Gefängnis), Hanfwaage, Feuerspritzenremise und Holzschuppen enthalten sollte.
     
    Bereits einige Monate zuvor muss sich die Obergeordnete Baubehörde in Speyer mit der Möglichkeit eines Neubaus in Hayna beschäftigt haben. Im April 1821 hatte Kreisbauinspektor Spatz nämlich eine sehr detaillierte Beschreibung des zu errichtenden Objektes vorgelegt. Es gibt keinen Grund für die Annahme, dass man bei der späteren Realisierung des Baus von den Vorstellungen des Kreisbauinspektors in wesentlichen Punkten abwich. Anhand des Schriftstücks gewinnt man deshalb einen recht zuverlässigen Eindruck vom ursprünglichen Aussehen des Schul- und Gemeindehauses.
     
    Über dessen Inneres heißt es da:

    "Das Hauptgebäude enthalt im Erdgeschoss einen Vorplatz mit einem Stiegenhaus von 3 Meter Breite, einen Schulsaal von 9,80 Meter Länge und 7,24 Meter Breite für 140 Kinder; ein Wohnzimmer nebst Alcoven und Küche für einen Schullehrer, eine Wachtstube, welche aber ihren besonderen Eingang von der Straße her hat und eine kleine Prison. 
    Der obere Stock enthalt einen Saal für die Versammlung der Gemeinde nebst einem Vorzimmer für das gewöhnliche Arbeitszimmer des Gemeindeschreibers; einen Schulsaal für 70 Kinder, ein Zimmer für einen Gehilfen und noch eine Kammer zum Gebrauch des Schullehrers. Unter einem Teil des großen Schulsaals kommt ein gewölbter Keller von 6,70 Meter Länge und 4,80 Meter Breite, welcher seinen Eingang unter der Haupttreppe in den oberen Saal erhält."
     
    Folgen wir den weiteren Ereignissen in Hayna. Wie aus den Gemeindeakten hervorgeht, war das alte Rat- und Schulhaus am 11. Oktober 1821 für 1075 Gulden an Ackersmann Joseph Hirsch aus Hayna versteigert worden. Wir wissen nicht, wie lange es dauerte, bis er das Gebäude abgetragen und den Schutt wegtransportiert hatte.
     
    Die endgültige Fertigstellung des Gebäudes verzögerte sich jedoch. Grund war, dass ein kleines, unmittelbar an das Haus angrenzendes Anwesen zuvor von der Gemeinde aufgekauft und abgebrochen werden musste, damit der Schulhof erweitert werden konnte. Spätestens im Dezember 1824 konnte das Werk als beendet bezeichnet werden. Im gleichen Monat nahm Bauinspektor Spatz den Neubau ab.
     
    In den folgenden Jahrzehnten wurden an dem Schul- und Gemeindehaus immer wieder Reparatur-, Verschönerungs- und Erweiterungsarbeiten durchgeführt. Im November 1840 beispielsweise schrieb die Gemeinde die Arbeiten zum Bau eines neuen Abtrittes im Hof aus. 14 Jahre später erhielt das Gebäude einen neuen Anstrich. 1865 wurde im Hof eine Back- und Waschküche erbaut. 1906 baute man die Lehrerdienstwohnung um. 1911 wurden zwei zusätzliche Aborte im Schulhof errichtet und zu Beginn der 1920er Jahre schließlich musste im Nebengebäude der Schule der Kamin erneuert werden.